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Gemeinsam Nachhaltiger Wirtschaften

Nachhaltige Wertschöpfungskette Bier: Vom Hopfen bis zum Biergenuss im Fußballstadion

Dass von engagierten Nachhaltigkeitsaktivitäten alle profitieren können, zeigen nun fünf Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette Bier: Vom Hopfenbauer Andreas Dick über die Bitburger Brauerei, die Leiber GmbH als Veredler von Bierhefe und den Getränkefachgroßhändler Trinkkontor bis hin zum Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Alle Unternehmen wirtschaften bereits nachhaltiger und sind nach dem ersten ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstandard des Zentrums für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) zertifiziert.

„Die Zertifizierung dieser Unternehmen ist ein Beispiel dafür, wie Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungskette gemeinsam umgesetzt und weiterentwickelt werden kann“, so die Gründer und Leiter des ZNU, Dr. Axel Kölle und Dr. Christian Geßner.

Immer mehr Unternehmen versuchen, den Anforderungen von Handel, Banken, Mitarbeitenden, Verbrauchern und Gesetzgebung nachzukommen und ihr Geschäft in Richtung Nachhaltigkeit zu transformieren. Über 100 Unternehmen gelingt dieser Organisationswandel inzwischen mithilfe der Implementierung und externen Zertifizierung nach dem ZNU-Standard Nachhaltiger Wirtschaften. Er unterstützt insbesondere den Mittelstand, die relevanten Themen zu identifizieren, zu strukturieren und zu managen.

Dr. Axel Kölle hebt hervor: „Wichtig ist uns zu betonen, dass jedes Unternehmen nachhaltiger werden kann. Mit dem ZNU-Standard gelingt es, Nachhaltigkeit ganzheitlich greifbar und messbar zu machen, die Umsetzung zu erleichtern und eine positive Lern- und Entwicklungsdynamik auszulösen. Der Standard zielt im Kern auf die Transformation der Wirtschaft ab und steht für Partizipation.  Wir freuen uns, mit den fünf Unternehmen eine solche Erfolgsgeschichte entlang der Wertschöpfungskette Bier schreiben zu können.“

Alle Unternehmen verstehen das Thema Nachhaltigkeit als Chance und Potenzial für weitere nachhaltige Entwicklung sowie kontinuierliche Verbesserung.          

Die Wertschöpfungskette Bier beginnt in der Eifel, beim Hopfenbauern Andreas Dick in Holsthum. Er liefert seinen Hopfen exklusiv an die Bitburger Brauerei.  Die enge, vertrauensvolle Partnerschaft besteht seit fast sechs Jahrzehnten. Zudem lernen die Bitburger Brauer-Azubis bei Andreas Dick, was beim Anbau und der Ernte des Hopfens zu beachten ist und inwieweit Klima und Böden beim Hopfenanbau eine Rolle spielen. Darüber hinaus unterstützte Bitburger den Hopfenbauern beim Wiederaufbau seiner Hopfengärten nach der Hochwasserkatastrophe 2021 sowie bei verschiedenen Biodiversitätsmaßnahmen.                                                             

Der verarbeitete Hopfen aus Holsthum wird nach Überprüfung der Qualitäts-Standards bei Bitburger zum Brauen verwendet. Die Herstellung der Produkte ist klimaneutral gestellt. Hier legt das Unternehmen seinen Fokus auf die Vermeidung und Verminderung von CO2-Emissionen und die Nutzung von Grünstrom. Aktuell unvermeidliche Emissionen werden durch anerkannte Kompensationsprojekte ausgeglichen. Bitburger beschäftigt sich darüber hinaus mit der Förderung von Biodiversitätsmaßnahmen und nachhaltigeren Verpackungen.

„Für unser Familienunternehmen gehört Nachhaltigkeit zum Selbstverständnis“, so Jan Niewodniczanski, Geschäftsführer Technik und Umwelt und Vertreter der siebten Familiengeneration. „Den ZNU-Standard schätzen wir dabei als Managementsystem.  Er fordert beispielsweise einen intensiven Dialog mit Anspruchsgruppen und die Beschäftigung mit dem Thema Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette.“

Die Logistik von Bitburg in die Gastronomie obliegt dem Getränkefachgroßhändler Trinkkontor. Für den Vertrieb und die Nachhaltigkeit im Unternehmen ist Thomas Nuhn verantwortlich. Er versorgt auch das Stadion von Borussia Mönchengladbach.  „Seit unserer ZNU-Zertifizierung im März dieses Jahres arbeiten wir deutlich strategischer auf allen für uns relevanten Nachhaltigkeitsthemen. Dies wird auch von unseren Mitarbeitenden sehr geschätzt, die gerne neue Wege gehen. Durch die Kooperation haben wir insbesondere die Zusammenarbeit mit Borussia Mönchengladbach weiter verbessert. In regelmäßigen Gesprächen und dem Dialog auf Augenhöhe analysieren wir unser Tun und verbessern uns ständig, bei den Themen der Lieferzuverlässigkeit, Bereitstellung von Ausschankfahrzeugen und Equipment und unserem Hauptprodukt Bitburger Pils.“

Ebenfalls nach dem ZNU-Standard Nachhaltiger Wirtschaften zertifiziert ist Borussia Mönchengladbach. Bei der Prüfung wurden nicht nur die Energieverbräuche und CO2-Emissionen unter die Lupe genommen, sondern auch das Angebot an den Stadionkiosken. „Hier ist vor allem die regionale Auswahl der Lieferanten für uns ausschlaggebend, um gegenüber unseren Mitarbeitenden, Fans und Partnern das Thema Nachhaltigkeit glaubwürdig nach außen zu tragen“, sagt Borussia-Geschäftsführer Markus Aretz. Neben dem Produkt soll natürlich auch der Ausschank so nachhaltig wie möglich gestaltet sein. „Wir bekennen uns zu Bitburger, weil wir die gleichen Werte teilen und partnerschaftlich an nachhaltigeren Lösungen arbeiten.Seit vielen Jahren kommen daher Mehrwegbecher zum Einsatz und die von besonders durstigen Fans geschätzten Becherträger sind aus wiederverwertetem Altpapier.  

Ein weiteres Unternehmen engagiert sich nachhaltig in dieser Kette: Leiber veredelt Bierhefe zu innovativen Produkten für Mensch und Tier. In eigenen Laboren werden passgenaue Produktlösungen für gesunde Ernährung, biotechnologische und landwirtschaftliche Anwendungen entwickelt. Hier bekommt ein Großteil der Hefe aus der Bitburger Brauerei per Upcycling ein neues Leben.

„Mit optimalen Prozessen können wir den Rohstoff Bierhefe vom Extrakt bis hin zum Beta-Glucan in der Zellwand effizient nutzen und Ausschuss vermeiden. Das schont Ressourcen und die Umwelt,“ sagt Dietmar Vahle, Leiter Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeitsmanager bei Leiber. Er ergänzt: „Mit der ZNU Zertifizierung trägt Leiber zu transparenten Lieferketten bei: sowohl für die Brauereien, von denen wir die Bierhefe beziehen, als auch für die Unternehmen der Lebensmittelindustrie und Tierernährungsbranche, an die wir Produkte liefern“.

Alle Partner wollen ihre nachhaltige Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette zukünftig weiter ausbauen und neue, gemeinsame Projekte initiieren. Dies geht umso leichter, da alle auf Basis des ZNU-Standard ein gemeinsames Verständnis für systematische, messbare Nachhaltigkeit haben.

Für Christian Geßner und Axel Kölle soll dies erst der Anfang sein: „Wir möchten zukünftig noch weitere Wertschöpfungsketten dabei unterstützen, gemeinsam nachhaltiger zu werden.“