Das Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung an der Universität Witten/Herdecke hat das Ziel, Nachhaltigkeit ganzheitlich im Unternehmen und entlang der Wertschöpfungskette insbesondere in der FMCG-Branche voranzutreiben und umzusetzen. Das anwendungsorientierte Forschungsinstitut wird geleitet von Dr. Axel Kölle und Dr. Christian Geßner. „Nur wenn Haltung, Kommunikation und Handeln übereinstimmen, klare Ziele gesetzt und die Mitarbeiter einbezogen sind, ist der Weg zum nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen langfristig erfolgreich. Dafür haben sie im ZNU ein ganzes Netzwerk an starken Partnern an ihrer Seite“, erklären die beiden Zentrumsleiter. Das Netzwerk umfasst derzeit circa 75 Mitglieder – darunter namhafte mittelständische Lebensmittelhersteller, Logistik- und Dienstleistungsunternehmen wie Erlenbacher, Agrarfrost, Bösch Boden Spies, Eipro und die Nagel-Group.
Nachhaltigkeit als Managementsystem
Das Interesse an Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen nimmt seit Jahren stark zu. Viele Anspruchsgruppen von Mitarbeitern, Kunden und Verbrauchern bis hin zu NGO’s möchten wissen, wie Nachhaltigkeit in den Unternehmen konkret umgesetzt wird und unter welchen Bedingungen Produkte hergestellt werden.
Die Top-Themen in den Unternehmen sind häufig Klima/Energie, Wasser/Verpackung/Abfall, Arbeitsbedingungen/Menschenrechte, Tierwohl und Biodiversität. Insbesondere die Strukturierung und Priorisierung von relevanten Nachhaltigkeitsthemen für das individuelle Unternehmen und deren Integration in bestehende Managementsysteme stellen jedoch die größten Herausforderungen für die Unternehmer dar.
Um dies zu vereinfachen, entstand der ZNU-Standard Nachhaltiger Wirtschaften, der gemeinsam mit Pilotunternehmen aus der Wirtschaft und Zertifizierern entwickelt wurde und in der Umsetzung für die KMU sehr praxisnah ist. Inzwischen ist er der einzige praxiserprobte, ganzheitliche und zertifizierbare Standard, der die Entwicklung eines integrierten Managementsystems zum nachhaltigeren Wirtschaften fordert und fördert. Dabei werden die drei Dimensionen Umwelt, Wirtschaft und Soziales und deren Wechselwirkungen berücksichtigt.
